©Pinterest / Robert Busbach
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  • Lara Hiebenthal

Afri-Cola Werbung

«Sexy-Mini-Super-Flower-Pop-op-Cola – alles ist in Afri-Cola»: mit diesem Slogan brach Afri-Cola im Jahr 1968 alle Tabus und revolutionierte die Werbebranche. Der Düsseldorfer Fotograf Charles Wilp spiegelte in der Kampagne die aktuellen Themen der Gesellschaft auf eine besonders provokante Art und Weise dar. 

  

Immer wieder versuchen Werbemacher mit neuen Kreationen den Markt zu revolutionieren. Vieles hat man schon gesehen, oft wirken die Werbestrategien veraltet und langweilig. Da hilft nur Provokation und Aufsehen erregen. Dies dachte sich auch der früher in Köln ansässige Afri-Cola Hersteller. Nach vielen eher konventionellen Werbekampagnen wagte das Unternehmen mit einem Grenzgang zwischen Werbung und Kunst einen so noch nie dagewesenen Schritt. Die visionären Werbefilme und Plakate sollten den Lifestyle und das Lebensgefühl rund um das Produkt verkaufen, den berühmten Afri-Cola Rausch. 

Das Erkennungsmerkmal der Kampagne: die eisig beschlagene Scheibe mit sich dahinter vergnügenden Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten. Besonders androgyne Frauen, geschorene Schädel und laszive Nonnen wirkten Ende der 60er Jahre für das breite Publikum eher verstörend. Dazu kam die Anspielung auf Bluttransfusionen mit Afri-Cola und die Thematisierung des Rausches sowie Reizung durch Stimulanz mit der Sexy-Cola als Stimmungselixier.

Trotz beziehungsweise gerade wegen der vielen Tabubrüche erregte die Kampagne sehr viel Aufsehen und besitzt heute Kult-Status. Afri-Cola konnte dadurch schlechte Verkaufszahlen enorm verbessern, das Geschäft sichern und sich weiterhin gegen den Hauptkonkurrenten Coca Cola behaupten.