Nobu, Bonsai und Sushi auf dem weg zur Gondel.
Nobu, Bonsai und Sushi auf dem weg zur Gondel.
  • Text und Bild: E. Rosenberger
  • Aktualisiert am

Bons Schwanz in der Luft (19)

Bei meinem ersten Ausflug ins Berner Oberland musste ich erfahren, dass Seilbahnfahren geübt sein will.

  

Als meine Herrchen die Koffer in die Garage brachten, dachte ich mir noch nichts dabei. Auch noch nicht als plötzlich auch die Fressnäpfe und ein Futtersack auf die hinteren Sitze des Autos geladen wurde. Erst als ich mit Sushi, Nobu auch im Fond des Wagens Platz nehmen sollten, wusste ich, dass etwas im Busch war. Es war eine gewisse Anspannung zu spüren, denn wir sollten alle zusammen zum ersten Mal mit in die Ferienwohnung ins Berner Oberland fahren.

Die Fahrt verlief ereignislos. Nach ungefähr einer Stunde hielt mein Herrchen an der Autobahnraststätte an, damit wir schnell ein Pipi machen konnten. Im Unterschied zu meinen älteren Halbgeschwistern, die locker eines der hinteren Beine hoben, hockte ich mich noch immer hin, um mein Geschäft zu verrichten. Nachdem das erledigt war und wir wieder im Auto sassen, ging die Reise weiter. In Saanenmöser angekommen, wurden wir in den Garten der Ferienwohnung gelassen, bis das Auto entladen war. Erst als alles in der Wohnung verstaut war, durften wir hinein. 

Zunächst erkundeten wir alle Zimmer und Möbel. Sushi und Nobu schienen sich hier gut auszukennen und so lief ich ihnen einfach hinterher. In diesem Garten gab es noch viel viel mehr Schnee als zu Hause. Und dieser war teilweise so tief, dass ich fast darin versank. Das Herumtollen darin hatte mich sehr müde gemacht. Ich legte mich gleich in das ebenfalls mitgebrachte Körbchen und hielt ein Nachmittagsschläfchen. Später am Nachmittag wurde ich durch einen mir sehr bekannt vorkommenden Ton geweckt. Das Hundefutter wurde in die Näpfe gefüllt. Schnell sprang ich auf, hetzte zu meinem Fressen und frass ohne zu atmen.

Am nächsten Morgen zogen sich meine Herrchen ganz dick an. Zusammen spazierten wir zur Bahnstation, wo ich zum ersten Mal in einer Gondel Platz nehmen sollte. Zunächst betrat mein Herrchen die Gondel zusammen mit Sushi und Nobu. Mein Frauchen und ich folgten zum Schluss, d.h. mein Frauchen betrat die Gondel und ich stand davor und wollte keinen Schritt hinein machen. Alles Bitten half nichts. Der Liftbetreiber bemerkte unsere Not und drückte den grossen «Stopp»-Knopf. Ich sah einfach nicht ein, weshalb ich mich in die enge Gondel begeben sollte, wo bereits Sushi und Nobu den meisten Platz am Boden einnahmen. 

Mein Frauchen hatte irgendwann die Nase voll, nahm mich unter die Arme und hob mich in die Gondel. Schnell schloss die Tür hinter uns und mein Frauchen sprach beruhigend auf mich ein. Keine 15 Minuten später öffnete sich die Tür wieder und ich durfte hinaus. Hier auf dem Berg lag noch viel mehr Schnee als unten. Rundherum waren lustige Leute zu sehen, die mit ihren Skiern und Snowboards unterwegs waren. Nach einem ausgiebigen Znüni ging es wieder zur Gondel. Und dieses Mal betrat ich sie ohne Probleme. Geübt wie ich war, wusste ich ja, was auf mich zukommen sollte. 

Eine weitere Folge von Bons Schwanz in der Luft gibt es nächste Woche.

Weitere Geschichten von «Bons Schwanz in der Luft»