In Basel ist die Software-Entwicklung von Adobe angesiedelt. Die Wurzeln gehen weit in die 90er Jahre zurück als eine Firma namens «Bidule» gegründet worden war, etwas später in «Day Software» umbenannt und 2010 von Adobe für 255 Mio. Schweizer Franken gekauft. «Wir sind noch immer stark in der Region verankert», sagt Florian Schaulin, Site Leader Basel. Während die Mitarbeiter es schätzen, dass die Firmenentscheide in Europa und nicht an der amerikanischen Westküste gefällt werden, freuen sich die amerikanischen Kunden bei ihrem Besuch in Basel über die zentralen Büros. In Zukunft werden sie sich sogar noch ein bisschen mehr als Touristen fühlen, besonders während Sitzungen.
Denn die Firma wächst, der Platz wird eng. Heute erhielt das Büro am Barfi eine Erweiterung, erbaut in der wohl kürzesten Zeitspanne. Denn es ist eine Gondel. «Die Gondel passt ideal zum Unternehmen, damit wird Kreativität mit Wissenschaft verknüpft», sagt Schaulin. Aber Höhenangst wird keine Ausrede sein, um nicht an Sitzungen teilzunehmen. Die nachhaltige Lösung wird auf der Dachterrasse stehen und nicht freischweben.
Auf der Dachterrasse steht ein Grill und seit heute auch eine Gondel.
Nur eine Mailanfrage an die Gondelbetriebe genügte und schon war klar: Eine ausgediente Gondel aus dem Gebiet Lungern-Schönbühl wird künftig in Basel sein. Via Schloss Angenstein, das Kleinbasel, die Wettsteinbrücke wurde sie zum Barfüsserplatz gebracht und mittels Kran auf die Dachterrasse über dem Café Huguenin gehoben. Die Gondel ist mit W-LAN ausgestattet, die Sitzungen können künftig an diesem ausgefallenen Raum stattfinden. «Das ist auch für uns eine Premiere», so Schaulin. Zwar fehlt das Alpenpanorama während den Sitzungen in der Gondel, dafür muss man aber kein Eintrittsticket lösen.
Darth Vader, Sheldon der Serie »The Big Bang Theory» und eine Kuh in einem Raum!
Die restlichen Büroräumlichkeiten lassen auch nichts zu wünschen übrig. Die über 100 Mitarbeitenden arbeiten umgeben von Mobiliar von Alinea und Vitra, das noch von der Vorgängerfirma «Day Software» stammt. Die Arbeitsplätze zeugen von einer offenen Kultur und fördern den Austausch zwischen den Mitarbeitenden aus verschiedenen Nationen, darunter beispielsweise Schweizer, Deutsche, Inder, Amerikaner, Rumänen. Die Atmosphäre ist aufgestellt geschäftig, ein wenig wie bei Google in Zürich. Für einmal hat Basel mit diesem Entwicklungsstandort die Nase vorn, denn in Zürich ist «nur» die Abteilung Sales zu Hause.
Eine Sitzungszimmer, das wie eine Gondel aussieht, gibt es schon.
Neben den mobilen Arbeitsplätzen für zwei oder mehrere Personen gibt es auf den Stockwerken auch kleinere und grössere Sitzungs-, Video- und Telefonkonferenz-Räume. So ist es jederzeit möglich in Videokonferenzen an einen der weltweit fünfzig Adobe-Standorte live zu schalten. Einer dieser Räume, der ebenfalls an eine Gondel erinnert, ist zudem schallisoliert, wie ein kleines Radiostudio und für ungestörte Telefonkonferenzen gibt es eine kleine Telefonkabine.
Die weltweit 50 Adobe-Standorte arbeiten mit Video-Konferenzen.
Sogar über eine hauseigene Band verfügt Adobe Basel. Im obersten Stock findet sich nebst der Cafeteria auch ein Übungsraum samt Kickerkasten. Zu Weihnachten und anderen Feierlichkeiten wird dann schon mal kräftig in die Tasten oder die Drums gehauen. Die Gondel passt bestens zu den Büros, die alles andere als 0815 Räume sind.
Döggeli-Kasten und Instrumente für die hauseigene Band.
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